Gelungener Abschluss der Feldtagsaison 2019

Masel, Oktober 2019 | Über eine gute Resonanz bei dem Abschlussfeldtag in Masel freuten sich die gemeinsamen Organisatoren von EUROPLANT und Grimme, wenngleich die Besucherzahl etwas geringer zum Vorjahr ausfielen. Zum einen mochte es der Tatsache geschuldet sein, dass nach witterungsbedingten Unterbrechungen in den Tagen zuvor, die verbleibende Kartoffelernte wiederaufgenommen wurde und zum anderen viele Landwirte bereits tags zuvor ihre Arbeiten aussetzten, um gemeinsam an den Sternfahrten zur geplanten Agrarreform teilzunehmen. Dennoch konnten die Ausrichter über 500 Landwirte, Händler und Berater an diesem sonnigen Tag empfangen.

Auf der bereit gestellten Fläche von der ABELO GmbH in Dedelsdorf wurden dem interessierten Landwirt sowohl die Kartoffel- und Rübentechnik des Landmaschinenherstellers Grimme als auch die Kartoffelsorten der EUROPLANT präsentiert. Manfred Dralle, Geschäftsführer ABELO, konnte mit Stolz eine sehr gelungene Versuchsfläche vorstellen.

Neben den verschiedenen Kartoffelrodern (SE75-55, SE260, EVO 290 und VENTOR 4150) wurde auch die Frühjahrs- und Verladetechnik (unter anderem der stationäre AirSep) im Praxiseinsatz dargeboten. Joachim Timm, Geschäftsführer der Grimme Vertriebs- und Servicegesellschaft in Uelzen betonte: „Neben der Kartoffeltechnik spielt auch die Rübentechnik hier in dieser Region für Sie und uns eine große Rolle“ weshalb den Besuchern auch die selbstfahrende Erntetechnik (Rexor630 Plantium) im Einsatz vorgeführt wurde.

EUROPLANT stellte 32 etablierte und junge Sorten aus den Verwendungsrichtungen Speise-, Verarbeitung- und Stärkesegment in dem ansprechend vorbereiteten Demonstrationsfeld vor. Schwerpunkte neben dem etablierten Sortenangebot, die dem Fachpublikum nahegelegt werden sollte, waren in diesem Jahr die Themen Low-Input und Nematodenresistenzen im Bereich Globodera Pallida. Fortführende Informationen zu den Themen Sorte bzw. Anbau, Ökopflanzgut und QS-Zertifizierung konnten während des gesamten Feldtages im EUROPLANT-Infozelt erfragt werden.

Bereits bei der Eröffnung des Feldtages gab Ulf Hofferbert, Beratungsleiter der EUROPLANT den teilnehmenden Landwirten den Rat: „Stellen Sie gerne Fragen zu unseren Sorten und treten Sie mit unseren Kollegen in den Dialog“. Im Anschluss hieran, boten sich den Teilnehmern die Möglichkeit, den zeitlich aufeinander abgestimmten Maschinenvorführungen und Rundgängen durch die Sortendemonstration anzuschließen.

Als ein Highlight präsentierte sich bei den festkochenden Speisekartoffeln die mittelfrühe Sorte Simonetta, die aufgrund ihrer besonders gleichmäßigen Sortierung bei hoher Ertragsleistung und ansprechenden Optik, hervorzuheben war. Mit ihrer tiefgelben Fleischfarbe überzeugte Simonetta bereits bei zahlreichen Verkostungen. 

Die mittelfrühe und vorwiegend festkochende Sorte Danina zeigte ebenfalls in der Sortendemonstration ihr hohes Ertragspotential. Die Tatsache, dass Danina auch als eine sogenannte Low Input-N Sorte bereits hervorragende Ergebnisse in weiteren Versuchsfeldern erbracht hatte, macht diese Sorte für immer mehr Betriebe zukünftig interessant. Zusätzlich verfügt Danina über sehr gute Lagereigenschaften.

Der Bereich der Verarbeitungssorten wurde durch Andreas Heinze, Verarbeitungskoordinator EUROPLANT, vorgestellt. Hierbei stachen die jungen Sorten Priska und Ventana durch sehr gute Ertragsleistung ins Auge. Priska zeichnet sich in der Reifegruppe früh durch frühe, hohe Knollenerträge bei sehr stabilem Stärkegehalt aus. Mit einer guten Packstabilität bis in den Winter ergänzt Priska das Sortiment sinnvoll. Im Bereich der Lagerung bot das ausgestellte Sortiment der EUROPLANT eine weitere interessante junge Sorte. Die mittelfrühe Sorte Ventana verfügt über ein hohes Ertragspotential aufgrund der hohen Knollenzahl bei sehr guten Lagereigenschaften. Als ein Wiedererkennungsmerkmal bei Ventana lassen sich der violette Augengrund ausmachen.

In der Stärke-Sortendemonstration konnten die Stärkeproduzenten altbewährtes, wie Kuras und Eurostarch, neben neuen Schwerpunktsorten mit breiter Nematodenresistenz im Bereich Globodera Pallida (Pa) miteinander vergleichen. „Bei Kuras weiß man was sie kann“, so Andreas Klaffke, Vertriebsleiter Westdeutschland, der die Landwirte durch den Bereich Stärkekartoffeln führte. Gerade im Bereich Resistenzen gegenüber Globodera Pallida konnte das Sortiment der EUROPLANT mit den jungen Sorten Eurotonda und Euroviva bereichert werden. Eurotonda ist eine mittelspäte bis späte Stärkekartoffel, die die höchste mögliche Resistenzeinstufung (9) gegenüber Pa2 und Pa3 besitzt. Neben der Resistenz sind ebenfalls hohe Toleranzen vorhanden bei einem hohen Stärkeertrag. Hervorzuheben ist ebenfalls die erweiterte Krebsresistenz gegen die Biotypen 1,2/6,18. Ähnlich stark im Bereich Resistenzen zeigt sich die Sorte Euroviva, die sich in der späten Reifezeit einordnet. „Bei diesen Sorten wurde die Ertragsleistung und das Thema Nematoden perfekt vereint“, so Klaffke im Anschluss.

Bei Bratwurst bzw. Kartoffelsuppe und weiteren Fachgesprächen fand der 22. EUROPLANT/Grimme Abschlussfeldtag aus Sicht der Organisatoren einen gelungenen Abschluss. Auch im nächsten Jahr soll an der Tradition des gemeinsamen Feldtages aufgrund der Erfolgsgeschichte festgehalten werden.

Bericht EUROPLANT Abschlussfeldtag Masel 2019