EUROPLANT Feldtag in Wietzendorf mit großer Beteiligung

Wietzendorf, August 2019 | Auch in diesem Jahr richtete die EUROPLANT Pflanzenzucht GmbH ihren traditionellen Feldtag in Wietzendorf aus. Das Team der EUROPLANT konnte am 07. August 2019 zahlreiche Landwirte sowie Firmenvertreter auf ihrem Feldtag in Wietzendorf begrüßen, sodass ein neuer Besucherrekord mit rund 360 Gästen aufgestellt wurde. Rechtzeitig zum Beginn der Veranstaltung klarte das Wetter auf, so dass die Teilnehmer der Begrüßung und den Schilderungen zur aktuellen Marktsituation durch Andreas Klaffke Vertriebsleitung West der EUROPLANT Pflanzenzucht GmbH unter freiem Himmel folgen konnten. Mit großem Interesse wurden die vorgebrachten Einschätzungen zur Versorgungslage und Verfügbarkeit der diesjährigen Speisekartoffel, sowohl im Inland als auch in den angrenzenden Nachbarländern verfolgt. Aufgrund der diesjährigen, in Europa, doch sehr unterschiedlichen Witterungen und damit verbundenen Wachstumsbedingungen, kommt es in Europa zur teilweise starken Ertragsabweichungen, welche sich auch in dem Nachfrageverhalten erkennen lassen. Für die sehr frühen und frühen Sorten sei die starke Trockenheit verbunden mit hohen Temperaturen nicht so dramatisch gewesen wie noch im letzten Jahr 2018.  Für Sorten aus den weiteren Reifegruppen sei es zum derzeitigen Moment schwierig eine exakte Prognose abzugeben, da der weitere Witterungsverlauf sowohl auf den Ertrag als aber auch die Qualitäten der Partien starken Einfluss nehmen kann. „Es bleibt spannend die nächsten Tage“ beendete Klaffke seine Ausführungen zum Speisemarkt.

In einem weiteren Themenschwerpunkt, wurde auf die diesjährige Situation der Pflanzgutvermehrung eingegangen. Auch hier wird damit gerechnet, das die Hitze und Trockenheit in der Vegetationszeit nicht zu Spitzenerträgen führen wird. Zwar sei der Knollenansatz in vielen Sorten hoch gewesen, jedoch der Massenzuwachs fehle doch in vielen Bereichen noch. Des Weiteren sei es in diesem Jahr zusätzlich zu einem außergewöhnlich frühen Zuflug möglicher Virus-Vektor gekommen, was sich auch in den Anerkennungen von Pflanzgutpartien wiederspiegeln könnte.

Im Anschluss folgten die Ausführung von Robert Hahn und Sebastian Riekert der Emslandstärke Wietzendorf. Beide Herren gingen nochmals auf die doch schwierige Situation des vergangenen Jahres 2018 ein. Hervorgehoben wurde, dass die Landwirte die das Werk Wietzendorf belieferten, auch in den schwierigen Anbaujahr 2018 ihre Kontrakte nahezu vollständig erfüllt haben und demensprechen sich auch über eine zusätzliche Aufwendung freuen durften. In einigen weiteren Standorten konnte die Emsland Group nur ca. 70% der geplanten Mengen verarbeiten.

Traditionelle standen aber auch in diesem Jahr, die Sorten der EUROPLANT Pflanzenzucht GmbH im Vordergrund. Den rund 360 anwesenden Landwirten und Besuchern, wurden 46 Sorten aus dem derzeitigen Sortenportfolio, optisch ansprechend, präsentiert. Da der Feldtag immer in der vergleichbaren Erntezeit durchgeführt wird, lassen sich gute Rückschlüsse auf die Ertragszusammensetzung ziehen.

In diesem Jahr wurden 15 Sorten aus dem aktuellen Stärkesortiment gerodet. Der Durchschnittsertrag lag mit . 470 dt/ha leicht über dem des Vorjahres (ca. 450 dt/ha) bei einem gleichbleibenden durchschnittlichen Stärkegehalt von 18% (Vorjahr 18%). „Auch in diesem Jahr mache sich die Beregnungsmöglichkeit auf dem humusen Sand hier in Wietzendorf bemerkbar“ so Beratungsleiter Ulf Hofferbert, der neben Onno Martens und Andreas Klaffke die Besucher an den Demoparzellen über die Sorten ausführlich informierte.

Die frühe Sorte Tomensa (21 % Stärke) präsentierte, passend zur frühen Proberodung, schon einen sehr passablen Stärkeertrag. Aber auch einige mittelspäte Sorten ähnlich der Sorte Euroviva zeigten sich schon mit verhältnismäßig hohen Stärkeerträgen von über 10 t/ha in den Proberodungen. „Aber auch hier ist noch Potential nach oben“ so Martens.  Neben den Stärkeerträgen wurde ebenfalls über die breiten Resistenzen und Toleranz gegenüber Nematoden der Gattung Globodera pallida im Sortiment der Europlant informiert.

Als ein weiteres Augenmerk wurden die 14 Verarbeitungssorten, deren Vorzüglichkeit in den Bereichen Chips, Flocken und Püree zu finden sind, ausgestellt. Neben den Sorten Sorentina und Thalessa aus dem Bereich des Premium- Sortiments, die bereits früh über geeignete Stärkegehalte und Knollenerträge verfügen, waren auch erstmals die Sorten Priska, Favola und Ventana in Wietzendorf zu sehen. Insgesamt lagen auch hier der Durchschnittserträge in den Proberodungen über das gesamte Segment mit etwa 50 dt/ha über dem Vorjahresniveau.

Dem interessierten Speisekartoffelanbauer aus der Region, wurden insgesamt 17 Sorten aus den unterschiedlichen Reifezeiten, Kocheigenschaften und Resistenzen nähergebracht. Das Ertragsniveau im Vergleich der Proberodung verzeichnete hierbei ein leichten Rückgang von ca. 2,5% zu Vorjahr. Die sehr frühe Sorte Corinna präsentierte sich bei der Proberodung nicht nur mit dem höchsten Ertrag, sondern auch durch eine ansprechende Optik. Besonders überzeugte die mittelfrühe und festkochende Sorte Simonetta, die durch ihre sehr gleichmäßige Sortierung, den Ertrag und die Optik viele Blicke auf sich zog.

Bei anschließender Erbsensuppe gab es für zahlreiche Landwirte die Möglichkeit das Gesehene, mit ihrem Ansprechpartner der EUROPLANT, zu besprechen. Bis Ende September erfolgen noch weitere Ertragsermittlungen und Stärkemessungen. Die Ergebnisse stehen am Versuchsfeld zur Verfügung und werden ebenfalls auf unserer Homepage www.europlant.biz veröffentlicht.

Bericht EUROPLANT Feldtag in Wietzendorf 2019
Zeiternte Wietzendorf 2019