ADLATUS: ein Leuchtturmprojekt der Resistenzforschung erhält Zuwendungsbescheid
Lüneburg, November 2020 | Am 24. November 2020 überreichte Bundesministerin Julia Klöckner für Ernährung und Landwirtschaft der Projektgruppe ADLATUS einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund einer Million Euro.
Der fortschreitende Klimawandel, der Wegfall wichtiger Pflanzenschutzmittel sowie die Gefahr der weltweiten Verschleppung von Schaderregern stellen große Herausforderungen für die zukünftige Kartoffelproduktion dar. Sowohl die Belastung durch abiotische Faktoren als auch die Infektion mit mehr als nur einem Pathogen kann die Anfälligkeit der Wirtspflanzen drastisch beeinflussen.
Zusammen mit dem Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Julius-Kühn-Institut und dem Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und angewandte Oekologie hat die Böhm-Nordkartoffel Agrarproduktion GmbH & Co. OHG (BNA) – im EUROPLANT-Verbund zuständig für Grundlagenforschung, Züchtung neuer Kartoffelsorten und Vermehrung von Vorstufenmaterial - das ADLATUS-Projekt ins Leben gerufen.
Ziel des Projekts ist es, einen umfänglichen Schutz von Kartoffeln gegenüber verschiedenen Quarantäne- und Nichtquarantäneschaderregern zu etablieren. Durch die Kombination dominanter mit neuen rezessiven Resistenzmechanismen soll die wirtseigene Abwehr langfristig gestärkt werden.
Im Fokus des Vorhabens stehen mit Meloidogyne chitwoodi, Kartoffelvirus Y (Potato Virus Y, PVY), Kartoffelblattrollvirus (Potato Leafroll Virus, PLRV) und Tabakrattlevirus (Tobacco Rattle Virus, TRV) gleich mehrere besonders wichtige Quarantäne- und Nichtquarantäneschaderreger, die weltweit erhebliche Verluste in Kartoffelbeständen verursachen. Darüber hinaus werden verschiedene Virusvektoren betrachtet, ohne die Viren nicht übertragen werden bzw. sich nur begrenzt in einem Kartoffelbestand ausbreiten können. Aufgrund der Zahl an Schaderregern und Vektoren wird zur Ertragssicherung zukünftig eine möglichst breite Wirtsresistenz erforderlich sein, die Einzel- und/oder Mischinfektionen gleichsam unterbindet.
„Wir sind überzeugt davon, mit dem ADLATUS-Projekt wesentlich zur Entwicklung einer nachhaltigen und breit einsetzbaren Resistenz gegenüber wirtschaftlich bedeutenden Schaderregern der Kartoffel beitragen zu können und damit eine nachhaltigere Kartoffelproduktion zu unterstützen.“, so Dr. Justus Böhm von der BNA. „Die fachlichen Kompetenzen und Infrastruktur der Partner sowie die exakt aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit werden den Erfolg des Projektes gewährleisten.“
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