Erfolgreicher Start in die Feldtagssaison

Eröffnungsfeldtag der EUROPLANT in Wietzendorf

Lüneburg, August 2022 | Über 200 interessierte Besucher kamen am 10. August 2022 zu dem traditionellen Eröffnungsfeldtag der EUROPLANT Pflanzenzucht GmbH nach Wietzendorf und informierten sich über 13 Stärke-, 17 Speise- und 15 Verarbeitungssorten.

Die Veranstaltung wurde von Jörg Eggers, Geschäftsführer der EUROPLANT Pflanzenzucht GmbH, und Jan Schots, Leiter Rohstoffeinkauf der Emsland Group, eröffnet. In ihren Berichten über die aktuelle Situation am Kartoffelmarkt legten beide Marktexperten ihren Fokus auf die geänderten Produktions- und Kostenstrukturen, die erheblichen Einfluss auf den Kartoffelanbau haben.

Höhere Leistungen im Stärkesortiment

Auf dem Versuchsfeld wurden 13 Sorten aus dem Stärkesortiment präsentiert. Zum Zeitpunkt des Feldtages lagen die Durchschnittserträge der Stärkesorten bei 450 dt/ha, die durchschnittlichen Stärkegehalte bei 19,0 % und die Stärkeerträge bei etwa 85 dt/ha. Die Ausführungen von EUROPLANT Beratungsleiter Ulf Hofferbert zeigten, dass auf dem intensiv beregneten Versuchsfeld der 10-jährige Ertragsdurchschnitt erreicht wird, die Stärkegehalte in diesem Jahr aber 0,4 % höher liegen. Verglichen mit 2021 sind die Leistungen deutlich höher, was vor allem an dem Vegetationsrückstand des letzten Jahres liegt. „2021 legten die Stärkekartoffeln ab August erst richtig los, in diesem Jahr gehen schon viele in die Abreife,“ so Hofferbert.

Carsten Meyer, Anbauberater der EUROPLANT, erwartete noch spürbare Ertragszuwächse bei den späten Stärkesorten EUROGRANDE und EUROVIVA. „Jetzt gilt es, die Bestände gesund und vital zu halten, was unter den Trockenbedingungen nicht einfach sein wird,“ berichtete Meyer aus eigener Erfahrung. Die Ertragsspitze liegt zurzeit bei den frühen mittelspäten Sorten EUROSTARCH, AMADO und EUROFLORA. Die mittelfrühe Neuzulassung EURODELTA mit einer breiten Nematoden- und Krebsresistenz kann mit 19,6 % eine hervorragende Stärkeleistung zeigen. „Hier gilt es noch einiges an Arbeit zu investieren, denn als mittelfrühe Stärkesorte mit hohen Knollenansätzen bedarf sie einer gewisse Bestandsführung,“ berichtete der Anbauberater.


Neue Verarbeitungssorten ISLARA und FAVOLA fallen positiv auf

Im Bereich Verarbeitung wurden insgesamt 15 Sorten ausgelegt. Andreas Heinze, Koordinator Verarbeitung bei EUROPLANT, legte seinen Schwerpunkt auf die neuen Chips- und Frittensorten. In der Industrie fallen diese bereits durch sehr hohe Qualitäten und bei den ersten Testanbauern durch sehr gute Erträge positiv auf. „Sortennamen wie ISLARA und FAVOLA, beides ertragsstarke Premium-Chipssorten, werden Sie sich für die Zukunft merken müssen,“ schwärmte Heinze von den Neuzulassungen. Insgesamt liegen die Erträge der Sortenversuche im Verarbeitungssegment mit 520 dt/ha und einem durchschnittlichen Stärkegehalt von 16,2 % wie bei den Stärkesorten über den Werten des Vorjahres.

Speisesorten mit hoher Knollenzahl im Vorteil

Weiterhin wurden den Besuchern 17 Speisesorten vorgestellt. Die Erträge liegen mit knapp 670 dt/ha deutlich über den Vorjahreswerten. Die Stärkegehalte fallen mit durchschnittlich 12,0 % knapper aus. „Auf diesem intensiv geführten Standort sind einige Sorten mittlerweile etwas überfordert. Gerade unsere neuen Low Input Sorten müssen auch dementsprechend mit weniger Stickstoff geführt werden,“ berichtete Ulf Hofferbert bei seinem Rundgang durch das Speisesortiment. Schnell leiden Stärkegehalt und Knollenqualitäten unter einer intensiven Düngungsstrategie. „Fluch und Segen zugleich,“ so seine Ausführungen. Die Ertragsspitze bilden vor allem Sorten mit einer hohen Knollenzahl, die das Nährstoffangebot auch in Ertrag umsetzen können. So sind MADEIRA, MARION und ANTONIA in diesem Jahr unschlagbar in Ertrag und Knollensortierung.

Die dargebotenen Ergebnisse wurden im Anschluss von den Besuchern bei Kartoffelsuppe, Bratwurst und Getränke intensiv diskutiert.

Zeiternte Wietzendorf vom 06.09.2022 (PDF)

Bericht EUROPLANT Eröffnungsfeldtag Wietzendorf (PDF)